Freitag, 14. November 2014

Mindfulness Project



In Thailand herrscht im Moment die kühlere Jahreszeit…angeblich. Die Temperaturen schwanken hier zwischen 27 und 33 Grad, für jemanden, der direkt aus dem kalten November-Deutschland kommt also nicht ganz ohne.
Den Sonnenbrand habe ich auch schon, da wir hier fast den ganzen Tag draußen sind. 
Wir: das sind all die Volunteers des Mindfulness-Projects, mich seit Montag bis in ca. 4 Wochen eingeschlossen.
Das Mindfulness-Project ist ein soziales und ökologisches Projekt, in einem Dorf nahe Khon Kaen.
Das Dorf entstand dank der Regierung, sie bot durch Drogenprobleme obdachlosen, armen Familien einfache Behausungen, im Gegenzug durften kein Alkohol und keine Drogen mehr konsumiert werden. Und das Schöne daran: es funktioniert.
Um das Ganze noch mehr zu unterstützen wurde eine Art Waldkloster dazu gebaut, in welchem buddhistische Mönche leben.
Und vor ca. 10-5 Jahren bauten Christian und Anja Carow (2 Deutsche) auch das Mindfulness-Project auf. Sie und die freiwilligen Helfer versuchen (zusammen mit dem Kloster) den Menschen in diesem Dorf  zu helfen und ihnen vor allem zu zeigen wie sie achtsam und ökologisch nachhaltig leben können, indem sie es ihnen vormachen. So dürfen z.B. keine chemischen Seifen, Shampoos oder Spüli verwendet werden, da ja alles recycelt wird und sonst die Chemie wieder im eigenen Essen landet, sondern nur Selbstgemachtes, rein Ökologisches. Ebenso sind natürlich die Lebensmittel vom regionalen Markt und unbehandelt (was für mich bedeutet, dass das alles unglaublich gut schmeckt, auch dank der Zubereitung und dass ich hier in aller Ruhe Salat und anderes rohes Obst und Gemüse essen kann, was in Asien ja grundsätzlich eher zu vermeiden ist) Und das Schöne daran: es funktioniert!
Hinzu kommt die achtsame Lebensweise, die insbesondere den Freiwilligen hier gelehrt wird, um zu zeigen wie das friedliche Zusammenleben funktioniert.
Um 5 Uhr stehen wir auf und eine viertel Stunde später geht es los mit Yoga und einer anschließenden Meditation, danach wird von Einigen das Frühstück vorbereitet, die Anderen räumen auf, putzen oder kümmern sich um den Garten. Gegessen wird erst wenn alle sitzen (am Boden ;)) und erst nach dem Frühstück darf gesprochen werden, davor gilt: absolutes Schweigen!
Anschließend wird bis zum Mittagessen gearbeitet (darüber werde ich nochmal wann anders schreiben…). Der Nachmittag ist frei, um sich auszuruhen, in die Stadt zu fahren oder ähnliches. Am Abend kommen nochmal alle zusammen und es wird über ein bestimmtes Thema gesprochen, das sich in aller Regel mit Geistestraining oder Mitgefühlsentwicklung beschäftigt. Die Freiwilligen sind auch wirklich alle sehr herzlich und liebenswürdig, arbeiten meist mit der gleichen Motivation, mit der sie den Nachmittag genießen und…
Das Schöne daran: es funktioniert! (ja, das war abzusehen, richtig :D )
Aber an diesem Prinzip könnte sich nunmal beinahe die ganze Welt eine Scheibe von abschneiden, und wenn es nur eine winzige wäre, es wäre der Anfang zu einer unglaublichen und zugleich wunderbaren, positiven Veränderung!

Mal wieder Sonnenuntergang
Eingang zum Mindfulness-Project-Häuschen

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