Blick über Varansi während dem Kitefestival |
Der heilige Fluss: Ganges |
Kalb und Müll in Varansi |
So geht Werbung in Varanasi :D |
Die Gläubigen kommen hierher um entweder im Ganges, dem heiligen Fluss, rituelle Waschungen durchzuführen oder um zu sterben. Denn wer in Varansi stirbt erlangt sofort Moksha, also Erlösung.
Und mittendrin: das kleine, lockige, fränkische Mädchen. Ich bin zugegeben weder hergekommen um im Ganges (der zugegeben alles nur nicht reinigend sein kann)zu baden noch um zu sterben (wahrscheinlich verständlich…), sondern einfach nur um diese und andere Dinge zu entdecken, beobachten und sehen. Die 25 Stunden Zugfahrt (wie ich die indischen Züge liebe, der Duft nach Dingen die ich weder definieren kann noch will, die wunderbar riechenden und luftigen Toiletten, die sauberen Abteile…:D) überstanden, fahren wir um 6 Uhr früh mit einer Motorrikscha in die Altstadt (Godaulia), finden die YogiLodge als unsere Bleibe für die nächsten Tage und suchen uns anschließend erstmal einen hübschen Ort zum Frühstücken, um dann beinahe den gesamten restlichen Tag im Bett zu verbringen (Erinnerung: Nacht vorher im indischen Zug, wir dürfen das…:D:D). Abends geht’s dann aber doch nochmal raus zum Abendessen und Stadt erforschen. Varanasi besteht hauptsächlich aus vielen kleinen Gassen, die sich durch die bunten Häuser schlängeln. Überall gibt es kleine Shops, deren Besitzer mit allen Mitteln versuchen Kunden zu gewinnen, Motor- und Fahrräder, die sich mit Hupen und Klingeln durch die Massen an Menschen, Ziegen, Kühe und Hunde kämpfen. Quetscht man sich also bei solchen Erkundungstouren diese Wege entlang, wird man viel zu entdecken haben, soviel, dass man vergisst auf seine Füße zu schauen. Blöde Idee: denn zwischen dem ganzen Müll (der hier wie ich finde weitaus größere Ausmaße annimmt) befindet sich so ca. alle halben Meter Scheiße. Hauptsächlich von den heiligen Kühen (angeblich sind auch deren Hinterlassenschaften heilig) zwischendrin findet sich jedoch auch mal ein Hundehaufen oder Ziegenböller. :D
Somit entpuppt sich Varansi für mich als die dreckigste Stadt, die ich bis jetzt gesehen habe. Und dennoch kann ich nicht sagen, dass sie mir nicht gefällt. Ich lerne hier viel über die Hindus und deren Traditionen, ob nun bei einem frühmorgendlichen Spaziergang entlang der Ghats, oder beim abendlichen Zuschauen der Verbrennungszeremonien am Burning Ghat, ob bei einer netten Unterhaltung mit Schleppern oder einem Gespräch mit Rum mit unseren neuen Freunden aus der YogiLodge.
Das einzige, was tatsächlich nervt, ist die Kälte, die hier plötzlich über uns hereinbricht. Eine Kälte die sich in den Körper schleicht, sich dort festsetzt und einen bis auf die Knochen frieren lässt, ununterbrochen. Von der Sonne: keine Spur, von einer Heizung: ebenso wenig.
So versuchen wir selbst etwas Sonne für uns scheinen zu lassen und erfreuen uns an dieser schönen, überlaufenen und ultradreckigen Stadt und freuen uns schon auf unser nächstes Ziel Bodh Gaya, in der Hoffnung, dass es dort etwas wärmer ist. ;)
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