Ja, es stimmt schon, dass ich die meiste Zeit in der Schule sitze und lerne, aber da ich nunmal in Indien bin, hält mich das nicht davon ab gleichzeitig eine Menge zu erleben. Mal angefangen damit, dass die Kultur hier eine ganz andere ist, tappe ich natürlich gern mal ab und zu ins Fettnäpfchen, aber aus Fehlern kann man ja bekanntlich nur lernen. :)
|
Indisches Festival... |
Aber gut zu Indischen Erlebnissen so viel: Feste, Feiern, Festivals: Man nehme 100 Eimer mit ebenso vielen verschiedenen Farben, eine große Auswahl an Gerüchen, die nicht immer definiert werden wollen, mindestens 5 Monster-Musik-Anlagen (die Menge der Dinge hängt immer etwas von der verfügbaren Quadratmeteranzahl ab) aus welchen immer andere Bollywoodmusik in voller Lautstärke, als aus den anderen, irgendwas (z.B. Pappstatuen...), womit man Hindu-Göttern darstellen kann, auf die das Fest bezogen ist,
|
...mit Feuerwerk... |
|
...und nem Haufen Menschen... |
und ein paar 1000/10000/... Inder und Inderinnen, ein unglaubliches Feuerwerk, überdimensionierten Stromverbrauch durch Licht, Musik etc., vermischt all das gut, gibt noch eine Prise Essen und einen gehäuften Esslöffel "ich fotographiere dich ohne dich zu fragen, weil du weiß bist und Locken hast, und hoffe, dass du es nicht mitbekommst, obwohl es total offensichtlich ist" hinzu. Fertig ist ein typisch indisches Festival. Das beliebteste unter Ihnen ist wohl Deewali, das indische Neujahr. Deewali geht 3 Tage lang, in dieser Zeit geht hier alles noch mehr drunter und drüber als sowieso schon.
|
...und Pappstatuen, die explodiern. :D |
Aber es macht unglaublich viel Spaß mit Indern zu feiern, das muss man Ihnen lassen. :D Aber auch sonst wird ständig irgendetwas gefeiert, auch wenn ich das oft nicht so mitbekomme, da ich meine Zeit ja meist in der Schule oder mit Tibetern verbringe. Diese feiern jedoch nicht ganz so viel und nicht ganz so laut, scheint's... das finde ich noch heraus :D Dafür pilgern Tibeter unglaublich viel und gern zu für sie heilige Orte. Tsopema ist einer davon. Im tibetischen
མཚོ་པདྨ་། bedeutet Lotussee.
|
auf dem Weg nach Tsopema |
|
noch immer auf dem Weg nach Tsopema |
Ein großer Meister namens Guru Rinpoche oder auch Padmasambhava soll hier vor hunderten von Jahren in einer Höhle lange Zeit meditiert haben. Ich war mittlerweile 2x dort, einmal als Amala noch hier war und einmal letztes Wochenende als eine Art Schulausflug.
|
In Tsopema |
Es ist ein wirklich faszinierender und wunderschöner Ort (leider mit etwas zu vielen Affen für meinen Geschmack), ob man nun was mit Buddhismus oder Hinduismus (für Hindus gilt der Ort als ebenso heilig) zu tun hat oder nicht, ist egal.
|
eine nette Begegnung auf dem Weg von der Höhle zum Lotussee |
|
riesige Statue von Padmasambhava |
Das eigentliche Hindernis daran ist die 6-stündige Autofahrt. In der Hinsicht kann ich zum Glück mittlerweile einiges wegstecken, einige meiner Mitschüler hatten nicht so viel Glück oder eher keinen so soliden Magen, den Ärmsten war eig. 2 von 3 Tagen hauptsächlich schlecht. Und dennoch meine ich, dass es sich für alle rentiert hat.
|
und noch ein 2te nette Begegnung |
Und dann gibt es natürlich immer noch die Dinge die einen überrumpeln, wenn sie bisher nicht kannte. In meinem Fall war es das Beben vor einigen Wochen, das Afghanistan und den Norden Pakistans halb zerstört hat. Dieses Beben war so stark (ich glaube 7.5 o.ä.), dass man es sogar in Dharamsala gespürt hat. Sicher nicht so stark und gewiss nicht so lang, aber die Erde hat sich ohne Zweifel unter den eigenen Füßen bewegt. Mitten im Konversationsunterricht hatte ich plötzlich den Eindruck mir sei total schwindelig bis ich bemerkt habe, dass es nicht mein Kopf ist, der mir einen Streich spielt. Es war seltsam zu sehen wie plötzlich das Bücherregal vor mir wankt und zu hören wie plötzlich alle Schüler uund Konversationspartner aufspringen und vom Gebäude wegrennen. Diese Erfahrung eines kleinen Bebens hat mir gereicht, um zu wissen, dass ich bei einem starken Beben nicht dabei sein will und dass ich nicht mal dem miesesten Menschen an einen solchen Ort wünsche.
|
Warten auf S.H. Dalai Lama... |
Ich denke noch immer an die notleidenden Menschen in Nepal ebenso wie an die selbigen in Pakistan und Afghanistan und wünsche ihnen von Herzen, dass sie in Zukunft mehr Glück erfahren mögen und kein solches Leid mehr erfahren müssen. Und ich bitte all diejenigen (wieder mal :D) ,die die Mittel haben, diesen Menschen auf irgendeine Art und Weise zu unterstützen!!!
Und zum guten Schluss (dieses Posts) lebe ich ja wie gesagt in der gleichen Stadt wie S.H. Dalai Lama, d.h. ab und an sehe ich das Oberhaupt der Tibeter auch oder darf ihn sogar an besonderen Feiertagen hören, weil Teachings gegeben werden. Und das ist jedesmal aufs Neue ein Riesen-Highlight für mich. :)
|
...zusammen mit halb Dharamsala |