Sonntag, 8. November 2015

Affentheater



Bei der Library of Tibetan Works and Archives
6 Wochen nach meiner Ankunft in Dharamsala und eine Woche nachdem meine Amala wieder nach Deutschland geflogen ist, fühle ich mich hier bereits richtig heimisch. 5 Tage die Woche habe ich jeden Tag von 09.00-17.00 Uhr Unterricht, selbstständiges Lernen noch nicht miteingeschlossen. Kein Zuckerschlecken! Aber ich lerne und studiere das erste Mal in meinem Leben mit einer immerwährenden Motivation und Freude, was den anstrengenden Alltag leichter werden lässt.
Mein Klassenzimmer
Hinzu kommt, dass ich unglaublich nette, witzige und motivierende Lehrer habe. Und natürlich meine Mitschüler, manche sind doch etwas gewöhnungsbedürftig aber doch alle recht lieb. Tja und außerhalb der Schule… lerne ich eigentlich nur. Das liegt schon allein daran, dass ich mit Tibetern zusammenlebe, die kaum Englisch sprechen, weshalb ich gezwungen bin das bisschen tibetisch, das ich bis jetzt gelernt habe immerzu anzuwenden und auszuweiten. Tja und bin ich nicht zu Hause, treffe ich auch dann meistens Tibeter, die die größte Freude daran haben, mich mein kleines bisschen tibetisch anwenden zu lassen und zu erweitern…:D Wenn ich also nicht gerade Musik höre, Geschichten schreibe, tanze, ausnahmsweise mal jemanden treffe, der aus irgendeinem Grund nicht tibetisch spricht oder schlafe, lerne ich. Allerdings muss ich allmählich feststellen, dass ich nicht nur die Sprache lerne, sondern auch viel über die Geschichte, die Politik und die Kultur Tibets und dass ich bevor ich hierher kam erstaunlich wenig darüber wusste… Dennoch lebe ich trotz der tausenden Tibeter um mich herum in Indien.
In McLeod Ganj, der obere und tibetische Teil Dharamsalas
Das wird einem immer dann bewusst, wenn man total offensichtlich heimlich von Inder fotografiert wird, einem hinterher gegafft wird, als sei man von einem anderen Planeten oder man einfach nur die 10 Minuten nach Lower Dharamsala hinunter läuft. Lower Dharamsala ist dennoch auch sehr schön, sehr hektisch, sehr lebendig, sehr indisch, und sehr schön. Alles in allem bin ich also sehr happy in meiner neuen Heimat, auf eine Kleinigkeit könnte ich allerdings manchmal verzichten. Affen… so in der Ferne sind die echt cool und kleinen Babyaffen schauen wahnsinnig purzelig aus wie sie durch die Gegend hüpfen ihren Mamas und Papas hinterher. Wenn da nicht diese muskelbepackten Proloaffen wären, die sich alles erlauben, wenn ihnen danach ist.
Abendessen im neuen Zuhause mit meinen Mitbewohnern
Die können einem echt Angst einjagen, nein, sie jagen einem Angst ein und nicht nur einem sondern jedem der so einem Monstrum näher als 2 Meter ist. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es nicht unüblich ist, dass diese Affen aggressiv sind und einen angreifen, wenn man sich unvorsichtig verhält. Andererseits ist es auch nicht unverständlich, schließlich hat der Mensch den Affen ihren Lebensraum gestohlen. So ist es nur natürlich, dass sie sich anpassen und sich verteidigen wenn sie sich bedroht fühlen. Und dennoch spüre ich jedes Mal ein ungutes Kribbeln durch meinen Körper strömen, sobald so eine Schar vor mir auftaucht. Aber ich hoffe mal, dass sich die Affenbanden nicht brüllend auf mich stürzen, solange ich nicht mit den Händen voller Kokosnüsse (oder eher Bananen) durch die Gegend laufe…:D
"Die ganze Affenbande brüllt..."

4 Kommentare:

  1. toll geschrieben, pumola !!! Ich freue mich sehr, dass es dir gut geht :-) maman

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  2. puzelig :D das war mal eins unserer Lieblingswörter soweit ich mich erinnern kann :D
    ist sehr schön von dir zu lesen !
    Zweeni :)

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    1. :D da war was, jap...:D ebenso,auch wenn dein text deutlich kürzer ist...:D :*:*:*

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